Warum uns Dauerkonzentration und Multitasking schadet

In der aktuellen Juli-Ausgabe von Brigitte Woman wird der Freiburger Professor Dr. Joachim Bauer interviewt, der zum Thema Muße forscht. Kurz gefasst, meint der Forscher: "Ohne Muße werden wir krank oder dumm".

Bauer beschreibt Muße als "einen Zustand entspannter geistiger Präsenz. Dessen wichtigste Voraussetzungen sind die Abwesenheit von Zeitdruck, von Ablenkung und von Angst." Muße ist seiner Erkenntnis nach wichtig für unser geistiges und körperliches Wohlergehen. Das trägt Früchte: das Gefühl, bei mir selbst zu sein und plötzlich auftauchende schöpferische Ideen.

Ohne das Gefühl bei mir selbst zu sein, neige ich eher dazu "mitzumachen", statt mir dessen bewusst zu sein, was mir gut tut und was mir wichtig ist.

Ohne schöpferische Kreativität fallen Lösungen für schwierige und komplexe Aufgaben schwer.

Muße unterscheidet sich von der intensiven Konzentration auf eine Sache und von einer breit-gestreuten flachen Aufmerksamkeit auf vieles Verschiedene. Bauer ergänzt, dass Multitasking (also diese breite flache Aufmerksamkeit) unsere Fähigkeit verschlechtert, konzentriert eine Aufgabe zu lösen.

Max Frisch sagte: "Muße und Wohlleben sind unerlässliche Voraussetzung aller Kultur". In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen muße-vollen Sommer.